Dann plötzlich tauchte dieses Foto auf – Gespräch mit Daniel Weißbrodt vom Romano Sumnal e.V.

Roma und Sinti leben seit dem Mittelalter in Leipzig. Sie sind im Stadtleben präsent und wirken an vielen Stellen mit, dennoch ist über sie relativ wenig bekannt. Wir haben uns mit dem Historiker Daniel Weißbrodt vom Verein Romano Sumnal e.V. über das Verhältnis von Geschichte und Erinnerungskultur unterhalten…

In der Stadtbibliothek Leipzig findet am 24.März 2023 um 18 Uhr ein Vortrag und eine Ausstellung zu Vergangenheit und Gegenwart von Rom*nja und Sinti*zze in Leipzig statt….


Die Anwesenheit ist ein Archiv feministischer Anliegen

Re*mapping Leipzig ist eine geschichtlich-kartografische APP, die künstlerisch Geschichte und Gegenwart der Leipziger Frauen:bewegungen vermittelt und im Stadtraum sowohl vergessene Geschichten als auch gegenwärtige Konflikte sichtbar macht… wir hören ein Gespräch mit der Autorin Olivia Golde, die zusammen mit Carolin Grahl und Koschka Linkerhand Grundlagentexte dazu recherchiert und literarisch zusammengefügt hat…

Der Ernst erfordert Humor

Das Buch „Das Land und ich wir werden“ versammelt sieben Gedichtzyklen von Jan Kuhlbrodt aus den letzten fünf Jahren, der titelgebende Zyklus in melancholischer Grundstimmung, die Hommage „To the Glory of God“ an den australischen Lyriker Les Murrey und abschnittübergreifend verknüpfen sich Überlegungen zu Männerstrumpfhosen und Glaubensfragen im Kopf des Lesenden mit Variationen und Fehlübersetzungen. Wir hören ein Gespräch mit Jan Kuhlbrodt zu diesem gerade erschienenen Band mit eigenständigen Illustrationen von Petrus Akkordeon und Texten von Jan Kuhlbrodt…

mapping:[ukrɑˈjinɑ]

Die Ukraine ist ein Land, das in den letzten Jahren von Krieg und Revolutionen gezeichnet wurde und in dem die Folgen des Untergangs des Sowjetsystems noch spürbar sind. Die Arbeiten von Theresa Münnich geben Einblick in ukrainische Wirklichkeiten zwischen Frustration, Realität und Illusion. Dabei verhalten sich die filmischen Dokumentationen immer auch zur Herkunft der Filmemacherin (geboren in Halle/Saale und seit 2015 immer wieder in der Ukraine lebend) und werfen Fragen zu Solidarität, Vergangenheitsbewältigung und Utopie auf. Wir hören ein Gespräch mit der Künstlerin Theresa Münnich, ab Freitag sind in der Ausstellung mapping:[ukrɑˈjinɑ] dokumentarische Filme von Ihr zu sehen.

Ihr verbrennt unser Eigentum, die Stasi-Akten

Wir hören ein Interview mit Gabriele Stötzer. Die Künstlerin und Schriftstellerin Gabriele Stötzer war eine wichtige Protagonistin des künstlerischen Untergrunds in Erfurt und darüber hinaus. Sie selbst saß nach einem Protestbrief gegen die Biermann-Ausbürgerung 1976 in Untersuchungshaft und im Frauengefängnis Hoheneck. Nach ihrer Freilassung organisierte sie die Galerie im Flur in Erfurt und wirkte mit in vielgestaltigen künstlerischen Aktivitäten und gründete eine Künstlerinnengruppe. Am 4. Dezember 1989 besetzte sie als erste gemeinsam mit Gleichgesinnten das Gebäude der Staatssicherheit in Erfurt. Nach über 25 Jahren hat Gabriele Stötzer in den Archiven der Stasi zu ihrer eigenen Vergangenheit und der weiterer 32 Künstlerkollegen geforscht. Bei Spector Books ist dazu das Buch „Der lange Arm der Stasi“ erschienen. Sie liest heute in Leipzig.

Abrisse weiter Teile der Stadt waren vorgesehen

Wir hören hier ein Gespräch mit Prof.Dr. Arnold Bartetzky: Das unbebaute Leipzig – gescheiterte Bauprojekte und Stadtentwicklung. zu einem Vortrag am 8.3. in der Stadtbibliothek Leipzig. Kuriose Dinge waren für Leipzig geplant, Flughäfen im Zentrum, Connewitz und anderes sollte dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Architekturgeschichte Leipzigs steckt voller unrealisiert gebliebener Bauprojekte, verhinderter Entwürfe und städtebaulicher Ideen, voller surrealer Visionen und alternativ möglich gewesener Stadtpläne… Da erscheint im Herbst ein Buch im Lehmstedt-Verlag.

Woher nehmen Menschen die Kraft? – Gespräch mit Viktor Funk zum Roman „Wir verstehen nicht, was geschieht“

Heut hab ich mich unterhalten mit Viktor Funk, dem Autor des Romans „Wir verstehen nicht, was geschieht“,der ist erschienen im Verbrecher-Verlag und wird am heutigen Donnerstag, 23.Februar im Conne Island vom Autor vorgestellt und beschäftigt sich in Romanform mit einer Spurensuche zum Leben von Lew und Swetlana Mischtschenko, die haben auch tatsächlich gelebt und Lew Mischtschenko war einer der gar nicht so wenigen Unglücklichen, die im zweiten Weltkrieg im deutschen Kz- und Zwangsarbeitslagersystem in Gefangenschaft waren und dann direkt anschliessend 1945 ins Stalinsche  Gulag-System nach Petschora überführt wurden…und Viktor Funk hat auch Lew Mischtschenko noch kennengelernt…im Roman geht es dann um eine fiktive Reise an diesen Ort des Gulags nach Petschora…

Ein Gespräch zur Ausstellung: Jüdisches Album mit Fotografien von Rita Ostrovska – im Gespräch mit Rita Ostrovska und Julia Roos vom Dubnow-Institut

Wir hören ein Gespräch mit der Künstlerin Rita Ostrovska, von ihr sind gerade Fotografien aus ihrem „Jüdischen Album“ im Dubnow-Institut in Leipzig zu sehen, darauf ist die Alltagskultur an Orten abgebildet, die es so nicht mehr gibt und sind zugleich Porträts jüdischen Lebens in der Ukraine aufbewahrt. Auch die massenhafte Auswanderung von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ist ein thematisches Motiv, das ja auch ein Bindeglied zu Forschungsprojekten des Dubnow-Instituts darstellt. In der Ausstellung in den Räumlichkeiten des Leipziger Forschungsinstituts sind ausgewählte Bilder der Serien »Juden in der Ukraine« und »Emigranten« zu sehen. Von 1989 bis zu ihrer Emigration im Jahr 2001 fotografierte Rita Ostrovska Orte traditionellen jüdischen Lebens in der Ukraine, die »Schtetls«, und deren Veränderungen durch die massenhafte Auswanderung von Jüdinnen und Juden in den 1990er Jahren. Seit 1993 hielt Rita Ostrovska zudem das Leben jüdischer Emigrantinnen und Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion nach ihrer Ankunft in den USA, in Israel und Deutschland mit ihrer Kamera fest. Des Weiteren dokumentierte sie die Ausreise aus der Ukraine, das Unterwegssein und das Ankommen ihrer eigenen Familie in Kassel.

Die Fotografin Rita Ostrovska wurde 1953 in Kiew geboren und studierte in Leningrad (St. Petersburg) und Kiew. Werke der renommierten Fotografin werden weltweit ausgestellt und sind in zahlreichen Kunstsammlungen vertreten.

Solomon Mikhoels und Itsik Fefer 1943 – das Jüdische Antifaschistische Komitee in den USA

Wir hören ein Gespräch mit Jakob Stürmann vom Simon-Dubnow-Institut in Leipzig und es geht um den jüdischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, in diesem Fall um das jüdische antifaschistische Komitee, das war eine Gruppe jüdischer Schriftsteller, Journalisten, eine bekannte Ärztin, bekannte Schauspieler, ein Minister und insgesamt in den folgenden Jahren mehr als 100 jüdischer Beteiligter, die sich in der Sowjetunion des Jahres 1941 nach dem Angriff auf die Sowjetunion zusammengetan haben. Und um eine Reise von zwei wichtigen Protagonisten dieses Komitees, Solomon Mikhoels und Itsik Fefer …die 1943 auf der Suche nach materieller und finanzieller Unterstützung für die Verteidigung der Juden und Jüdinnen in die USA, nach England und in andere Länder gereist sind. Zur Zeit beschäftigt sich ein Forschungsprojekt in Leipzig damit.

So glitterized man die Räumlichkeiten: Unicorn Partisans

Wir haben die Unicorn Partisans im Studio und spielen kurz Tracks an von der neuen EP Dance, Fight, Glitterize! und von älteren Aufnahmen. Es geht aber auch ums mediterrane Klima und Punk in Murmansk, um Glitzerplätzchen, Winter, Elektronische Musik, Alltagsanarchismus in Griechenland und Songtexte.